Logo BDP Schams

No Billag: Konsequenzen für die Region Viamala

Vergangene Woche diskutierten Ladina Heimgartner, Direktorin RTR; Andreas Felix, BDP-Regierungskandidat sowie Jan Koch, SVP-Grossrat und Mitglied im leitenden Ausschuss des Bündner Gewerbeverbands in der Aula des Schulhauses Andeer über die Auswirkungen der «No Billag»-Initiative.

In einem Punkt sind sich die Podiumsteilnehmer einig: Dass der Bund die Konzessionen für Radio und Fernsehen laut neuem Verfassungstext und im Falle einer Annahme versteigert, findet niemand gut. «Es wird so sein, dass der Meistbietende den Zuschlag erhalten wird. Die kulturelle Entfaltung, wie sie in unserem Kanton vorherrsche, hätte keine Bedeutung mehr», ist Grossrat und Regierungskandidat Felix überzeugt.

Heute fliessen 32 Millionen Franken an Gebührengelder in die Bündner Medienangebote. Bedeutend mehr, als was im Kanton eigentlich an Gebühren eingenommen wird. Ginge es nach Jan Koch, würden aber auch geringere Beiträge reichen. «Hier könnte man sparen und dafür die freie Marktwirtschaft spielen lassen», so Koch. Nicht gleicher Meinung ist Ladina Heimgartner: «Weniger Beiträge würden bedeuten, dass irgendwo Abstriche gemacht werden müssten. Leidtragende wären die Konsumenten.» Auch Felix ist mit der Aussage Kochs nicht einverstanden: «Es wäre mir ein Graus, den nächsten Schlussgang vom Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Pratteln im Pay TV anschauen zu müssen. Zudem steht die Informationsversorgung in den Tälern in Gefahr.» Während der Journalismus bekanntlich defizitär sei, werde sich niemand mehr um die neutrale, recherchierte und für die demokratischen Grundwerte so wichtige Informationsvermittlung kümmern wollen, so Felix.

No Billag in Andeer

«Das SRG-Angebot finanziert sich heute zu 75 Prozent, die 13 regionalen Fernsehsender bis zu 70 und die 21 Radiosender bis zu 50 Prozent über diese Empfangsgebühren, weiss Grossrat Gian Michael, welcher zu Beginn des Podiums die Initiative vorstellte. In Graubünden profitiert nicht nur Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR), sondern auch das Regionaljournal Graubünden, Radio und Tele Südostschweiz und die Korrespondenten vom italienischsprachigen Sender RSI. Davon betroffen wären in Graubünden auch 243 Arbeitsstellen.

Beim anschliessenden Apéro, offeriert durch die organisierenden BDP-Kreisparteien Domleschg/Heinzenberg, Rheinwald und Val Schons bot sich die Gelegenheit, sich über die Initiative und deren Auswirkungen zu unterhalten. Die Meinungen waren bis zum Schluss der Veranstaltung mehrheitlich gefasst: Nein zu einem Graubünden ohne Stimme.

 

Bild v.l. Beni Michael, Podiumsleiter; Gian Michael, Grossrat und Präsident BDP Val Schons; Georg Trepp, Präsident BDP Rheinwald; Andreas Felix, Regierungskandidat; Ladina Heimgartner, Direktorin RTR; Jan Koch, SVP-Grossrat; Kenneth Danuser, Grossrat und Präsident BDP Domleschg/Heinzenberg.