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BDP fordert umfassende bildungspolitische Strategie unter Einbezug der Wirtschaft

Die Bündner Regierung plant unter Vorbehalt der finanziellen Mittel die schrittweise Entwicklung einer kantonalen Hochschul- und Forschungsstrategie. Die BDP fordert, dass die Erarbeitung einer Bildungs- und Forschungsstrategie prioritär, umfassend und umgehend an die Hand genommen wird. Die Wirtschaft und die Bildungsinstitutionen sind zwingend in die Entwicklung einzubeziehen.

Ende Dezember 2015 hat die Bündner Regierung in ihrer Mitteilung kommuniziert, dass sie auf der Grundlage des Gesetzes über Hochschulen und Forschung eine kantonale Hochschul- und Forschungsstrategie festzulegen hat. Die konzeptionelle Grundlage dazu bildet ein Expertenbericht, welcher die Regierung zur Kenntnis nahm. Der Bericht strukturiert die Hochschul- und Forschungsaktivitäten im Kanton Graubünden nach den Grundsätzen der Schwergewichtsbildung und der Förderung bestehender Stärken. Unter dem Vorbehalt, der Verfügbarkeit entsprechender finanzieller Mittel sei geplant, einzelne Empfehlungen des Berichts mit dem Regierungsprogramm 2017-2020 schrittweise umzusetzen.

«Die mit Vorbehalten behaftete schrittweise geplante Umsetzung durch die Regierung sowie die im Regierungsprogramm 2017-2020 ohne Verbundwirkung der Bildungsebenen formulierten strategischen Absichten, tragen den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen im Kanton Graubünden zu wenig Rechnung», so Andreas Felix, Parteipräsident der BDP Graubünden.

Folgende Punkte verlangen eine dringliche und umfassenden Bildungs- und Forschungsstrategie:

  • Im Verbund der Fachhochschule Ostschweiz (FHO) forciert der Kanton St. Gallen eine autonome Führung mit marginaler Mitwirkung der übrigen Kantone und de facto ohne Graubünden. Für die HTW Chur besteht das Risiko der Bedeutungslosigkeit.
  • Mit der Verfügbarkeit des Areals des ehemaligen Grosssägewerks in Domat/Ems besteht ein erhebliches und langfristiges Potential zur Diversifizierung und breiteren Abstützung der Bündnerischen Volkswirtschaft. Dieser Umstand ist bildungspolitisch zu flankieren.
  • Die demografische Entwicklung der Bevölkerung bedrängt Berufsschulen, Mittelschulen und weitere Bildungsinstitutionen vor allem in den Regionen. Ein konzeptloser Verdrängungswettbewerb um Schüler und Studenten gefährdet am Schluss alle in ihrem Bestand. Eine bildungspolitische Strategie hat deshalb sämtliche Stufen unseres Bildungssystems zu umfassen.
  • Die Verfügbarkeit von Fachkräften und die Nähe zu Bildungsinstitutionen sind elementare Faktoren in der Standortattraktivität für Unternehmungen. Die Ausrichtung von Bildungsleistungen und deren Qualität an den Bedürfnissen der Wirtschaft ist dabei zentral.

Die BDP Graubünden fordert von der Regierung, dass die Erarbeitung einer Bildungs- und Forschungsstrategie prioritär, umfassend und umgehend an die Hand genommen wird. Die Wirtschaft und die Bildungsinstitutionen sind zwingend in die Entwicklung einzubeziehen. Ein entsprechender Vorstoss aus ihren Reihen ist für die Februarsession geplant.

 

BDP GR Medien/27.01.2016